
Fortum Batterie Recycling GmbH
Mehr Nachhaltigkeit durch eine moderne Kreislaufwirtschaft für Batterierohstoffe
Über das Projekt
Batterierecycling in Artern
Als Fortum Batterie Recycling GmbH planen wir in Artern eine moderne Anlage zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien. Damit leisten wir einen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft – auf lokaler und europäischer Ebene.
Von E-Autos über Smartphones bis zu großen Batteriespeicherkraftwerken – Batterien und Akkus sind und werden aus unserem alltäglichen Leben nicht mehr wegzudenken sein. Denn für die erfolgreiche Energiewende ist die Umstellung von fossilen Energieträgern auf erneuerbare Energien zwingend notwendig. Damit einher geht die Elektrifizierung ganzer Wirtschaftszweige, wodurch auch die Nachfrage nach neuen Batterien weiterwachsen wird. So zeigen die wirtschaftlichen Prognosen, dass sich im Rahmen der Energiewende die Produktionszahlen von Batteriezellen in Europa bis 2030 verzehnfachen werden. Damit die Produktion dieser Batteriezellen auch nachhaltig gestaltet werden kann und die Rohstoffe von alten Batterien nicht verloren gehen, setzen wir uns für eine ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft ein. Mit der Planung zum Bau einer weiteren Batterie-Recyclinganlage in Deutschland möchten wir zum Gelingen der Energiewende beitragen.
Artern wurde als Standort ausgewählt, da die Stadt über eine sehr gute Verkehrsanbindung verfügt und kurze Wege zu den führenden Unternehmen der Batterie- und Automobilindustrie auch außerhalb von Thüringen bietet. Darüber hinaus hat die Stadt Artern mit dem Industriegebiet Kyffhäuserhütte eine lange Historie im Bereich des Maschinenbaus zu verzeichnen, auf die wir gerne in Form von Fachkräften zurückgreifen möchten.
Durch die Ansiedelung von verschiedenen Batterieproduzenten entwickelt sich Thüringen darüber hinaus aktuell zum Produktionsstandort von Batterietechnologien in Deutschland. Durch die lokalen Produzenten von Batteriemodulen ergeben sich so auf lange Sicht positive Synergieeffekten für die Lieferketten und für die Region im Allgemeinen.
Aus diesen Gründen planen wir im Industriegebiet Kyffhäuserhütte westlich der Stadt Artern auf einer Fläche von ca. 5,0 ha eine Anlage zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien.
Lage
Projektverlauf
Nachdem die Planung für das Projekt 2022 begonnen wurde, befindet sich das Projekt aktuell in der Genehmigungsphase. Hierbei handelt es sich um ein Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Aufgrund der Komplexität des Verfahrens kann es von der Planung über die Genehmigung und den Bau bis zum Betrieb mehrere Jahre dauern. Baustart ist, nach aktuellem Planungsstand, Anfang 2025. Entsprechend dem Zeitplan ist mit einem Betrieb der Anlage ab Mitte 2026 zu rechnen. Zur Nachvollziehbarkeit haben wir den Ablauf der einzelnen Projektphasen aufbereitet und stellen Ihnen diese im Folgenden vor.
2022 – 2024
Planungsphase
2024 – 2025
Genehmigungsphase
2025 – 2026
Bauphase
ab 2026
Betriebsphase
1. Planung
Für die Umsetzung eines Projekts wie der Batterie-Recyclinganlage in Artern braucht es eine sorgfältige Planung. Damit der Genehmigungsantrag bei der verfahrensführenden Behörde dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) eingereicht werden kann, wurden von uns im Vorfeld eine Vielzahl an Fachgutachten erstellt. Auf diese Weise wurde untersucht, welche Auswirkungen das geplante Vorhaben auf Schutzgüter wie Menschen, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser und Luft hat.
2. Genehmigung
Nach Abschluss aller Voruntersuchungen und der Finalisierung der Projektplanung erfolgte die Antragsstellung durch den Vorhabenträger. Dies markierte den offiziellen Beginn des Genehmigungsverfahrens. Im ersten Schritt, der Vollständigkeitsprüfung, stellte das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) als zuständige Genehmigungsbehörde sicher, dass alle Unterlagen formgerecht eingereicht wurden. Anschließend erfolgt nun die öffentliche Bekanntmachung sowie die mind. 4-wöchige Auslegung der Antragsunterlagen zum Vorhaben durch die Genehmigungsbehörde. Bereits während der Offenlegung sowie einer anschließenden Frist von zwei Wochen hat die Öffentlichkeit sowie Träger öffentlicher Belange (TÖBs) die Möglichkeit, Einwendungen und Stellungnahmen bei der verfahrensführenden Behörde einzureichen. Anschließend prüft die Behörde alle eingegangenen Stellungnahmen und Einwendungen und entscheidet unter Einbezug aller eingereichten Unterlagen über die Genehmigung der Anlage. Der Bescheid kann dabei auch spezifische Auflagen für den Bau und Betrieb enthalten.
3. Bau
Nach Erhalt eines positiven behördlichen Bescheids kann mit dem Bau der Anlage begonnen werden. Hierfür wird eine 3-teilige Industriehalle errichtet. Diese ist unterteilt in einen Bürokomplex, den Bereich zur Vorbehandlung der Batterien sowie den Bereich zur mechanischen Behandlung der Batterien. Ist der Bau der Gebäude abgeschlossen werden die Maschinen in der Anlage installiert. Die Anlieferung aller Materialien erfolgt über die A71 und die Landstraße. Da das Gelände mit einer direkten Zuwegung an die Landstraße angeschlossen ist, wird der Lieferverkehr nicht durch den Stadtkern verlaufen.
4. Betrieb
Nach Abschluss der Bauarbeiten erfolgt die Anlieferung der ersten Batterien. Mit diesen werden die verschiedenen Anlagenteile schrittweise in Betrieb genommen. Die einzelnen Prozessschritte funktionieren dabei eigenständig.
Der sichere Betrieb der Anlage wird durch ein spezielles Sicherheitskonzept, das im Rahmen des Genehmigungsverfahrens angefertigt wird, sichergestellt.

Technischer Ablauf
Wie funktioniert unser Recycling-Prozess?
Der Prozess des Batterierecyclings lässt sich in verschiedene Schritte unterteilen. In Artern werden die Batteriemodule zerkleinert, wodurch die sogenannte Black Mass auch Schwarzmasse genannt entsteht. Dabei handelt es sich um das mechanisch zerkleinerte aktive Material einer Batterie, welches große Mengen an Lithium-, Mangan-, Kobalt- und Nickelmetallen enthält. Damit die enthaltenen Metalle wieder in die Produktion fließen können, wird die Black Mass zu unserem Standort in Harjavalta in Finnland transportiert. Dort werden im nächsten Schritt, dem hydrometallurgischen Verfahren, die einzelnen Bestandteile der Black Mass isoliert und aufbereitet.
Der Prozess in Artern ist daher abgesehen von An- und Abtransport in drei Schritte unterteilt: Entladung, Demontage und mechanische Zerkleinerung. Insgesamt sollen so in Artern pro Jahr ca. 20.000 Tonnen Batterien verarbeitet werden.
Anlieferung und Entladung
Bei den Batteriemodulen handelt es sich um Produktionsrückläufer aus Batteriewerken und alten E-Fahrzeugen, die außer Betrieb gehen. Die Anlieferung erfolgt durch LKWs über die A71 und die Landesstraße. Im ersten Schritt in Artern werden die Batterien entladen. Damit wird sichergestellt, dass die Batterien sicher demontiert und zerkleinert werden können.
Demontage
Anschließend werden die Batterien in ihre groben Einzelteile zerlegt. Neben den Batteriemodulen werden hierbei noch weitere Wertstoffe wie Aluminium, Kupfer und Stahl gewonnen, die anschließend der regionalen Wertschöpfungskette zugeführt werden.
Mechanische Zerkleinerung
Batterien können für den Recyclingprozess entweder eingeschmolzen oder mechanisch zerkleinert bzw. geschreddert werden. Im Gegensatz zum Einschmelzen trocknet die mechanisch zerkleinerte Black Mass schon bei geringen Temperaturen. Dies hat zwei Vorteile: Zum einen verbinden sich die einzelnen Metalle nicht, wodurch eine höhere Recyclingrate erzielt wird. Zum anderen ist der Energieaufwand im mechanischen Prozess wesentlich geringer, da keine energieintensiven Öfen eingesetzt werden müssen. Daher setzen wir in Artern auf die spezialisierte Methode der mechanischen Zerkleinerung.
Abtransport
Die Black Mass selbst besteht aus verschiedenen Metallen und kann daher noch nicht umgehend für die Produktion neuer Batterien verwendet werden. Für den letzten Schritt im Verfahren wird die Black Mass daher mit LKWs zur Weiterverarbeitung zu unserem Standort in Finnland abtransportiert.

FAQ
Fragen und Antworten zur Batterie-Recyclinganlage in Artern
Fehlen Ihnen noch Informationen oder haben Sie Fragen? In unserem FAQ haben wir eine Auswahl der gängigsten Fragen und Antworten zum Projekt für Sie zusammengefasst.
Kontakt
Ihre Ansprechpartner
Sie haben Fragen, die Sie hier nicht beantwortet finden? Für Fragen, Hinweise und Anregungen zum Projekt können Sie gerne mit uns in Kontakt treten.

Über Fortum
Energie für eine nachhaltige Welt
Wir stehen für die nachhaltige Transformation des Energiemarktes. Mit unserem Einsatz unterstützen wir den Übergang zu einer CO2-neutralen Wirtschaft und stellen die Energieversorgung auf Basis von sauberen Energie-Lösungen sicher.
Als Fortum Batterie Recycling GmbH sind wir verantwortlich für Planung, Bau und Betrieb der Batterie-Recyclinganlage in Artern. Wir sind Teil der im skandinavischen Raum ansässigen Fortum AG, eines der führenden europäischen Umwelt- und Energieunternehmen. Als Tochterunternehmen liegen unsere Anteile zu hundert Prozent bei der Fortum AG. Dennoch sind wir ein in deutsches Unternehmen mit Firmensitz Kirchardt in Baden-Württemberg.
Als Teil der Fortum AG sind wir Spezialisten für das Recycling kritischer Metalle in Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge und industrielle Anwendungen. Als Unternehmen für grüne Energie bieten wir Dienstleistungen für Recycling und Abfallentsorgung an und verfügen über die nötige Expertise im Umgang mit gefährlichen Abfallströmen.
Im März 2023 haben wir in Kirchardt, Deutschland, eine erste Recyclinganlage für EV-Batterien gestartet. Mithilfe dieses Hubs können wir Kunden in Deutschland und angrenzenden Ländern wie Frankreich, Belgien und den Niederlanden Dienstleistungen für die Sammlung und Verarbeitung von Altbatterien und Produktionsausschuss in der Nähe anbieten. Die Anlage in Kirchardt kann mehr als 3.000 Tonnen Batterien pro Jahr behandeln und ist ebenfalls mit dem Standort Harjavalta verbunden, wo im nächsten Schritt der hydrometallurgische Prozess des Recyclings stattfindet.
Die Fortum AG ist ein nordisches Energieunternehmen und einer der saubersten Energieerzeuger in Europa, wobei sein Handeln von seinen ehrgeizigen Umweltzielen bestimmt wird. Als internationales Unternehmen ist Fortum in 10 Ländern aktiv und setzt sich aktuell vor allem für die nachhaltige Transformation des Energiemarktes ein. Das Kerngeschäft der Fortum AG in den nordischen Ländern umfasst daher die effiziente, CO2-freie Stromerzeugung sowie die stabile Versorgung von Privat- und Geschäftskunden mit Strom und Fernwärme.
Karriere
Sie interessieren sich für eine Karriere bei der Fortum Batterie Recycling GmbH? Derzeit sind noch keine konkreten Stellen am Standort Artern ausgeschrieben. Kontaktieren Sie uns dennoch gerne bereits jetzt unter:
info@batterie-recycling-artern.de.